Paracentese

Bei einer Flüssigkeitsansammlung hinter dem Trommelfell (im Mittelohr) kann das Trommelfell den Schall nicht zum Innenohr übertragen. Es liegt also eine Schwerhörigkeit vor.

Bleibt es über längere Zeit bei diesem Zustand, kann es insbesondere bei Kindern, zu einer undeutlichen Aussprache und einer deutlichen Verzögerung beim Spracherwerb kommen. Außerdem ist die Schleimhaut im Mittelohr dadurch sehr empfindlich mit der Folge wiederkehrender Mittelohrentzündungen.

Deshalb ist es sinnvoll einen Schnitt in das Trommelfell zu machen und die Flüssigkeit abzusaugen ( Paracentese ). Ist die Flüssigkeit sehr zäh ( engl.: glue ear ) muss ggf. ein Paukenröhrchen in das Trommelfell eingebracht werden ( Paukendrainage ). Die Entscheidung fällt meist erst während der Operation weil erst dann die Konsistenz der Flüssigkeit gesehen werden kann.

Während nach einem Paracenteseschnitt das Trommelfell nach 1-2 Wochen wieder zugeheilt ist, benötigt ein glue ear mehrere Monate der zuverlässigen Belüftung des Mittelohres von außen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass aufgrund der vorgeschädigten Mittelohrschleimhaut gleich wieder ein Paukenerguss entsteht. Die Röhrchen werden nach ca. 6 Monaten durch Zusammenwachsen des Trommelfelles abgestoßen. Eine weitere Operation zur Entfernung der Röhrchen ist nicht erforderlich.

Der Eingriff wird häufig mit einer Adenotomie, Lasertonsillotomie oder einer Laserconchotomie kombiniert, weil man außer der Flüssigkeit auch die auslösende Ursache für das Problem beseitigen will.

Auch in Kombination wird der Eingriff, außer bei Vorliegen schwerer gesundheitlicher Probleme, ambulant durchgeführt, denn die Komplikationsmöglichkeiten sind äußerst gering.

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