Erworbene Hörminderung


Die häufigste Ursache ist der sogenannte Paukenerguss. Darunter versteht man eine Flüssigkeitsansammlung im Mittelohr, also hinter dem Trommelfell. Ein Paukenerguss entsteht durch Probleme beim Druckausgleich. Mit der Zeit entsteht ein Unterdruck im Mittelohr. Die Schleimhaut im Mittelohr beginnt dann wässriges und später sehr zähes Sekret zu produzieren. Das Trommelfell kann nicht mehr richtig schwingen und eine Hörminderung entsteht.

Die Ursache für den Unterdruck sind in der Regel vergrößerte Nasenrachenmandeln (Adenoide), aber auch stark vergrößerte Gaumenmandeln (Tonsillenhyperplasie) oder auch vergrößerte untere Nasenmuscheln können dafür ursächlich sein. All diese Veränderungen gehen zunächst mit Mundatmung, Schnarchen, Dauerschnupfen und allgemeiner Infektanfälligkeit einher. Die Folgen sind neben der o.g. Hörstörung Tagesmüdigkeit und abnehmende Leistungsfähigkeit, was sich u.a. in schlechter werdenden schulischen Leistungen zeigen kann. Die Sprachentwicklung ist verzögert, da der Spracherwerb ein gutes Hörvermögen voraussetzt.

Durch konservative Maßnahmen wie zum Beispiel der Anwendung eines Nasenballons kann das Defizit beim Druckausgleich und manchmal auch ein Paukenerguss ausgeglichen werden. Sollte sich das Problem als therapieresistent erweisen, muss mit einem kleinen operativen Eingriff das Hörvermögen wiederhergestellt und die zugrundeliegende Ursache beseitigt werden.

Siehe auch Paracentese, Paukendrainage, Adenotomie, Lasertonsillotomie

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